13 April 2022

Selbstvergebung

Viele verwechseln Selbstvergebung mit Buße tun und sie denken, sie sollten sich bei anderen entschuldigen, um Verzeihung bitten und ihre Taten bereuen, aber das wäre der völlig falsche Ansatz! Es geht nicht darum, dass andere Dir vergeben, dass muss derjenige mit sich selbst ausmachen. So wie auch Du Deine Vergebung mit Dir allein ausfechten musst. Es ist ausschließlich eine Sache zwischen Dir und Deinen negativen Gefühlen auf Deinem Unterbewusstsein. Im Grunde ist es bei der Selbstvergebung ebenso, es ist eine Sache zwischen Dir und Dir! Es sollte Dir nicht leidtun, was Du tatest, dann könntest Du auch gleich zu Deiner Mutter sagen, es tat Dir leid, dass Du damals in die Windeln gemacht hast. Aber das konntest Du nicht anders tun. Diese Auffassung, dass alles was Du getan hast, gut, richtig oder zumindest notwendig war, ist die einzige Einstellung, die Dir inneren Frieden bringen kann. Jede Form von: Es tut mir leid, was ich damals getan habe ... bringt nur weiteres Leid. Es ist eine Kette ohne Ende, Du entwickelst Dich weiter, also könntest Du aufgrund Deines aktuellen Erfahrungsschatzes Deine Handlung von gestern bereuen. Da sich niemand der Weiterentwicklung verweigern kann, gibt es da nur zwei Lösungen: Entweder Du bereust Dein ganzes Leben lang Deine Taten von gestern, oder Du beginnst Deine persönliche Freiheit anzunehmen, indem Du Dir selbst und anderen sagst: Ich war zu diesem Zeitpunkt eben so, habe meine Taten für richtig, gut oder zumindest notwendig erachtet, also bin ich nicht geneigt, mich dafür zu entschuldigen! Mit „es tut mir leid, was ich getan habe“ erschaffst Du eine Schuld, die eigentlich nicht existiert! Nein, es tut mir nicht leid, dass ich früher in die Windeln gemacht habe, es tut mir nicht leid, dass ich mal in der 6. Klasse einen Mitschüler geschlagen habe, ich bereue auch nicht, dass ich mit 14 Jahren beim Rauchen erwischt wurde, nicht, dass ich öfter meine Mutter belogen, und auch nicht, dass ich später mal eine Partnerin verlassen habe! Wenn ich all das gemacht habe, werde ich zu diesem Zeitpunkt gewiss meine Gründe dafür gehabt haben, also warum jetzt nachträglich eine Schuld erschaffen? Ich fühle mich nicht schuldig und lasse mir auch nichts anderes von Leuten, die meine Handlungen verurteilten, einreden! Selbstvergebung ist viel mehr ein bedingungsloses Annehmen deiner selbst!